Asymmetrische Dividenden: Chancen und Risiken

publiziert am 20.03.2025

Asymmetrische Dividenden sind ein spannendes, aber wenig bekanntes Thema des Gesellschaftsrechts.

Was sind asymmetrische Dividenden?

Normalerweise erhalten Aktionäre Dividenden proportional zu ihrer Beteiligung am Aktienkapital des Unternehmens. Unter einer asymmetrischen Dividende versteht man dagegen die Ausschüttung von Dividenden an Aktionäre, die nicht proportional zu deren Kapitalbeteiligung erfolgt. Somit können Aktionäre mit gleicher Kapitalbeteiligung unterschiedliche Dividendenbeträge erhalten. Dies wird typischerweise mittels unterschiedlichen Aktienkategorien (Stamm- und Vorzugsaktien) umgesetzt.

Praktische Einsatzbereiche

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig und eröffnen interessante Planungsmöglichkeiten. So können asymmetrische Dividenden dazu dienen, Aktionäre für besondere Leistungen zu honorieren, beispielsweise wenn sie massgeblich zur Unternehmensentwicklung beitragen. Sie können auch als Anreiz für ein langfristiges Engagement der Aktionäre dienen oder strategischen Partnern besondere Dividendenvorrechte sichern. Je nach den verfolgten Zielen kann das Dividendenvorrecht individuell ausgestaltet werden. Denkbar sind insbesondere Mindestdividenden, Vorabdividenden, Sachdividenden und kumulative Dividenden.

Rechtliche und steuerliche Risiken

Asymmetrische Dividendenbeschlüsse ohne eine klare statutarische Grundlage sind anfechtbar und können eine erhebliche Rechtsunsicherheit zur Folge haben. Zudem können derartige Ausschüttungen von der Steuerverwaltung als Steuerumgehung qualifiziert werden und weitere steuerliche Risiken, bis hin zur Qualifikation als Schenkung, mit sich bringen. Dies gilt insbesondere bei einer fehlenden statutarischen Grundlage.

Sozialversicherungsrechtliche Risiken

Auch aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht sind asymmetrische Dividenden nicht unproblematisch. Wenn Aktionäre gleichzeitig für das Unternehmen arbeiten, kann die Ausschüttung der asymmetrischen Dividende als Lohn betrachtet werden. Die Folge wäre eine Umqualifikation dieser Dividende in Lohn und dementsprechend die nachträgliche Erhebung von Sozialversicherungsbeiträgen und der gleichzeitige Wegfall der Teilbesteuerung dieser Dividenden.

Sollten Sie Interesse am Einsatz von asymmetrischen Dividenden haben, so bedingt dies eine sorgfältige Planung. Gerne unterstützen Sie unsere Fachspezialisten dabei.

Thomas Bachmann

Thomas Bachmann

Partner, Leiter Steuern & Recht
Rechtsanwalt - Steueranwalt
MAS in Taxation/LL.M.


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